Jüdische Schule

Siegburg

Audioguide "Jüdische Schule Siegburg"

In der Holzgasse befand sich auch die jüdische Schule. Sie reicht als Institution ins 18. Jh. zurück. Seit spätestens 1797 war mit Isaac Joseph der erste namentlich bekannte jüdische Schulmeister in Siegburg tätig. Die Schule war in den ersten sechzig Jahren ihres Bestehens eine private Religionsschule. Es wurden ausschließlich jüdische Religion und hebräische Sprache unterrichtet. 

1859 wurde die jüdische Elementar- und Religionsschule eröffnet. Es war die erste Schule der jüdischen Gemeinde Siegburg, in der außer Religionslehre und Hebräisch auch die weltlichen Fächer unterrichtet wurden. Diese Neuorientierung und Erweiterung der jüdischen Schule war insbesondere Isaac Bürger zu verdanken. Der Stadtrat lehnte es am 8. Mai 1863 jedoch ab, dieser „israelitischen Elementarschule in Siegburg“ den Charakter einer öffentlichen Schule zu verleihen.

1873 musste das Gebäude aufgrund seines Erhaltungszustandes einem Neubau weichen. Von 1895 bis 1932 unterrichtete Salomon Seelig an der Schule. Er gilt als deren bedeutendster Lehrer. Am 1. April 1900 wurde sie „öffentliche Volksschule“. Am 10. November 1938 wurde das Schulgebäude im Zuge der Novemberpogrome beschädigt. Ab Dezember war jüdischen Kindern nur noch der Besuch jüdischer Privatschulen erlaubt. Zum 30. Juni 1942 wurden reichsweit alle noch verbliebenen jüdischen Schulen geschlossen, so auch die Siegburger.

Im Zuge der Sanierung der Holzgasse erfolgte 1974 der Abriss des Gebäudes.